Präses Pater Severin

Wir sind nun durch die Fastenzeit auf dem Weg auf Ostern hin gewesen.  Durch Corona mussten wir  auf die Wallfahrt auf den Georgenberg verzichten. Es zeigt sich, dass der Weg auf Ostern zu nicht einfach ein Triumphzug ist, wie der Einzug Jesu in Jerusalem, wo sich ja auch Stimmen bemerkbar gemacht haben, die den Jubel kritisierten.

So tauchen auch bei uns Unsicherheiten und Ängste auf. Es wir uns klar, dass wir nicht alles so einfach im Leben planen und nach Plan ablaufen lassen können. Aber wir dürfen wissen, dass wir nicht allein gelassen sind und vor allem, dass dieser Weg ein Ziel hat. Das Osterfest ist einmal ein Zwischenziel, das uns einen Blick zurück und einen in die Zukunft erlaubt.

Vielleicht empfinden wir auch so ähnlich wie die Emmausjünger, die große Stücke von Jesus gehalten haben und dann bitter erfahren mussten, dass er einen schmählichen Tod erlitt, keinen heldenhaften Tod an der Spitze einer Befreiungsbewegung, sondern verurteilt von den eigenen Leuten.  Das soll auch uns auf unsere eigenen Erwartungen hinterfragen lassen, ob sie dem Leben und der Verkündigung Jesu entsprechen.

Jesus ist den Weg gegangen, den ihn seine Sendung gewiesen hat und wie er in den Gottesknechtsliedern von Jesaja vorgezeichnet war. Seine Sendung bestand darin, den Menschen die Liebe und Barmherzigkeit Gottes erfahrbar zu machen. Jesus hielt dies bis in den Tod hinein durch. Er kündigte sie nicht auf, als er verraten, verurteilt, verhöhnt und verspottet wurde. Im Vertrauen auf die Liebe des Vaters hielt er die Ablehnung und den Hass der Menschen aus und beantwortete sie mit Verzeihen. So erfüllte Jesus den Willen des Vaters, auch wenn er für ihn schmerzlich war. So verwirklichte er die bedingungslose Liebe Gottes. In der Auferweckung bestätigte der Vater, dass der Anspruch Jesu, Gott seinen Vater nennen zu dürfen, nicht überzogen war.

Auf diese Liebe Gottes dürfen wir bauen. Wir dürfen uns von Gott geliebt wissen. Sie geht unserer antwortenden Liebe immer voraus. Das soll uns ermutigen, ihm zu folgen und seine Spur in unserem Alltag wahrzunehmen. Dankbar dürfen und sollen wir die verschiedenen Zeichen seiner Liebe aufnehmen. Wie die Emmausjünger können wir Zeugen dieser Liebe und damit Zeugen der Auferstehung Jesu werden und sein.

So wünsche ich uns allen ein gesegnetes, frohes Osterfest,

Euer P. Severin                                                                                                                    Gottesdienst Live im Internet: telfs.franziskaner.at

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