Kolpingsfamilie Hall in Tirol

Engagement für den Menschen

Seit 1867 wirkt die Kolpingsfamilie Hall im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich im Sinne Adolph Kolpings. Gemäß ihren Grundsätzen ist die Kolpingsfamilie eine katholisch-soziale Lebens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Ihrem historischen Auftrag folgend, ist die Einbindung, Betreuung und Bildung der heranwachsenden Generationen stets ein Anliegen der Kolpingsfamilie Hall.

Die Kolpingsfamilie ist ein Verein, wo nicht Leistung oder Alter die große Rolle spielen, sondern das Miteinander wie in einer Familie, gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft eine wichtige soziale Aufgabe. Adolph Kolping (1813 – 1865), gerne als erster Streetworker bezeichnet, schreibt in den Anfängen der damals noch bezeichneten Gesellenvereinen: „Der Verein soll wie eine Familie betrachtet werden. Jedes Mitglied der Familie hat die besondere Pflicht, die Ehre und die Wohlfahrt der Familie zu bewahren und zu fördern.“

Die Kolpingsfamilie Hall zählt an die 200 Mitglieder, als Vorsitzender ist Stefan Spiess seit dem Jahr 2000 für die ideellen und wirtschaftlichen Belange letztverantwortlich. Das 1885 erbaute Kolpinghaus ist Treffpunkt für die Mitglieder und Zentrum des Vereinslebens für Jugendgruppe, Frauenrunde, Kolpingchor und Kolpingtheater. Dieses Angebot der Kolpingsfamilie richtet sich an alle Jugendlichen und Erwachsenen, unabhängig von politischer Anschauung und sozialer Herkunft. KOLPING hat daher als sozialer Jugend- und Familienverband eine ungemein weite Streuung von Menschen und Aktivitäten. Neben dem Kolpingchor, der seit 1988 Jahren in ganz Tirol konzertiert, ist wohl das Haller Kolping-Theater die am meisten in der Öffentlichkeit stehende und öffentlich wirkende Gruppe der Kolpingsfamilie. Jugend- und Sportveranstaltungen für nationale und internationale Begegnungen sind immer Höhepunkte gemeinschaftlicher Tätigkeit.

War das Amt des Präses aus der Geschichte heraus nur Priestern vorbehalten, wurde es bei der Zentralversammlung des Österreichischen Kolpingwerkes 1995 in Hall auch für Laien geöffnet. Dieser Beschluss ist als „Haller Statut“ in die Geschichte von Kolping Österreich eingegangen. Kolping ist seit seiner Gründung immer bemüht in Bewegung zu bleiben ohne die christlichen Grundwerte zu verlassen, auch wenn dies oft kritisch betrachtet wurde und wird. Bei der Bundesversammlung von Kolping Österreich im November 2005 wurde neben anderen wichtigen Punkten vor allem die Vereinsführung für die Kolpingsfamilien neu geregelt. Seither ist ein Vorsitzender oder Vorsitzende für die Vereinsführung der Kolpingsfamilie verantwortlich. Das Amt des Präses wurde wieder ausschließlich in geistliche Hände übergeben, der jedoch nur mehr für die pastorale Betreuung des Vereins verantwortlich ist. Stefan Spiess war von 2000 bis 2005 als Präses und ist seit Jänner 2006 als Vorsitzender der Haller Kolpingsfamilie tätig. Als Präses ist seit Jänner 2006 Pater Severin Mayrhofer im Amt, welches er eigentlich schon seit 1991 bekleidet.

Die soziale Bandbreite der Kolpingsfamilie ergibt sich aus der erwähnten Vielfältigkeit. Wobei bei allem „der Mensch als Person“ im Vordergrund steht, dies beginnt bereits vor der eigenen Haustür, indem man vom Jugendlichem bis zum Erwachsenen soziale Heimat vermittelt, um Gemeinschaft erleben zu können.

Alles Tun in der Kolpingsfamilie ist aber auch stets unter dem Aspekt zu sehen, dass dies ehrenamtlich und neben dem Beruf geschieht. Unerwähnt soll nicht bleiben, dass dies immer schwieriger wird, da die Akzeptanz für Vereinsarbeit bei vielen Dienstgebern immer geringer wird. Dabei wäre aber die persönliche und soziale Entwicklung eines Arbeitnehmers nur zum Vorteil für die Produktivität am Arbeitsplatz.

Vorsitzender Stefan Spiess